Stadt – Gemeinde

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Stadt – Gemeinde

Die Gemeinde Rydzyna [dt. Reisen] liegt im südlichen Teil der Woiwodschaft Großpolens, in der direkten Nachbarschaft von Leszno [dt. Lissa] (ca. 10 km), im Landkreis Leszno. Das Gebiet der Gemeinde bildet drei malerische Landschaften: Równina Leszczyńska [dt. Lissaer Ebene], Wał Bojanowski [dt. Bojanow-Rücken] und Obniżenie Rowu Polskiego [dt. Senke des Polnischen Grabens], die diese trennt.

 

Rydzyna ist eine Denkmalstadt. Sie steht aufgrund der erhaltenen räumlichen Anordnung aus dem 18. Jahrhundert und wegen zahlreicher historischer Bauwerke unter Denkmalschutz. Rydzyna wird die „Perle des polnischen Barocks” genannt und gilt als die größte Attraktion der Region Leszno. Die Stadt wurde Anfang des 15. Jahrhunderts von Johannes von Czernina gegründet, der aus dem Geschlecht der Wierzbnów stammte und ein Ritter von Władysław II. Jagiełło war. Ende des 17. Jahrhunderts gehörte die Stadt und die Rydzyna-Landgüter den bedeutenden Adelsfamilien in der Republik  – Leszczyński und Sułkowski.

 

Das wertvollste Rydzyna-Denkmal ist das Schloss aus dem 15./17. Jahrhundert, die ehemalige Residenz des Königs Stanisław Leszczyński und der Fürsten Sułkowski. Das Schloss mit seinem Park und den angrenzenden Flächen bilden eine der wertvollsten Schloss- und Parkanlagen Polens.

 

Rydzyna mit dem gesamten residential-städtischen Komplex wurde in die Liste „Pomniki Historii” [dt. Geschichtsdenkmäler] eingetragen. Rydzyna, das mit der urbanen Umgebung verbunden ist, ist ein wertvolles und deutliches Beispiel der Komposition, die räumlich einige axial verkoppelte Elemente bindet, die sich im 17. und 18. Jahrhundert geformt haben. Sie zeichnet sich durch außergewöhnliche historische, städtisch-architektonische und wissenschaftliche Werte aus. Sie ist im nord-östlichen Teil von Rydzyna gelegen und beinhaltet: das Schloss, den ausgedehnten Park, monumentale Hinterhäuser und die Wirtschaftsgebäude sowie eine Gartenanlage mit Schießanlage.

 

Die Kategorie „Pomnik Historii” [dt. Geschichtsdenkmal] ist eine Form des Schutzes von Denkmälern, die für die Geschichte und Kultur Polens eine außergewöhnliche Bedeutung haben. Dieser Schutz wurde 1994 eingeführt. Die entgültige Entscheidung über die Eintragung eines historischen Objektes in die Liste der Geschichtsdenkmäler trifft der Präsident von der Republik Polens. Bis jetzt gibt es ca. 60 Denkmäler besonderer Art, darunter Kraków [dt. Krakau] – als historisches Stadtzentrum, Biskupin – als archäologisches Museum, Częstochowa [dt. Tschenstochau] – als Klosterkomplex von Jasna Góra und auch Grunwald [dt. Grünfelde] – als Denkmal der Schlacht bei Tannenberg, Wieliczka [dt. Groß Salze] – als historisches Salzbergwerk sowie Frombork [dt. Frauenburg] – mit Domfestung.

 

Rydzyna erstreckt sich über eine Fläche von 135,56 km2. Es grenzt an fünf Gemeinden der Woiwodschaft Großpolen: Święciechowa [dt. Schwetzkau], Osieczna [dt. Storchnest], Krzemieniewo [dt. Feuerstein], Poniec [dt. Punitz], Bojanowo und die Stadt Leszno sowie die Gemeinde Góra [dt. Guhrau] (Woiwodschaft Niederschlesien). Durch die Gemeinde verläuft die Schnellstraße S5 sowie die Woiwodschaftsstraße Nr. 309 Poznań-Wrocław [dt. Posen – Breslau]. Die Gemeinde Rydzyna zählt 9416 Einwohner, davon leben 2828 Menschen in der Stadt Rydzyna. Sie besteht aus 22 Siedlungseinheiten, von denen 16 von einem Ortsvorsteher vertreten werden.

 

Im Stadtgebiet befinden sich zahlreiche Baudenkmäler, unter anderem barocke Bürgerhäusergruppen am Markt, zusammen mit dem Rathaus und der in Polen einmaligen Dreifaltigkeitsfigur, die barocke Pfarrkirche sowie die ehemals evangelische Kirche. Den klassizistischen Stil präsentieren eine monumentale Gruppe von ehemaligen Schlosshinterhäusern. Alle historischen Bauten von Rydzyna sind Werke herausragender Architekten und Baumeister, die durch den Magnatenhof von Leszczyński und Sułkowski aus verschiedenen europäischen Ländern herbeigeholt wurden.

 

Eine gut entwickelte Landwirtschaft ist eine der Stärken von Rydzyna. Einen großen Teil der Gemeindefläche besetzen landwirtschaftlich genutzte Flächen und Wälder. In der Wirtschaft spielt die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle. Das kommt zum Ausdruck im hohen Anteil an der Beschäftigung, der Produktion und dem Einwohnereinkommen. In der Struktur des Landeigentums dominiert das Privateigentum, die durchschnittliche Bauernhofgröße ist dabei günstiger als in anderen Teilen Polens. In den letzten Jahren stieg die Fläche der Einzelbauernhöfe, vor allem des Ackerlandes.

 

Die intensive landwirtschaftliche Produktion begünstigt die Entwicklung von Lebensmittelverarbeitung. Die Mehrheit der Landwirte baut Triticale, Roggen, Weizen, Getreidemischungen sowie Zuckerrüben an. In der Gemeinde wird auch Raps und Mais angebaut. Der Gemüseanbau ist, im Vergleich zum Durchschnitt in der Republik Polen, höher.

 

In der Tierproduktion überwiegt die Schweinezucht. Rydzyna belegt zusammen mit der gesamten Leszno-Region führende Plätze in Großpolen in der Getreideernte, Schweine- und Viehzucht. Der bedeutende Teil von landwirtschaftlichen Betrieben erzielt Erträge, die denen in Westeuropa nahe sind. Die Dörfer können gute Anlagen der technischen Infrastruktur vorweisen und der Sättigungsgrad, wenn es um die Basisagrarmaschinen geht, übersteigt den Landesdurchschnitt. Immer größeren Einfluss auf die Wirtschaft der Gemeinde haben Unternehmen, die die Dienstleistungen für Landwirtschaft erbringen.

 

Die Geschichte des Schulwesens in Rydzyna ist lang und reich. Schon im 16. Jahrhundert gab es hier eine Pfarrschule. Für die Stadtgeschichte war das Ende des 18. Jahrhunderts sehr wichtig. Damals, im Jahre 1774, hat der Fürst August Sułkowski, gemäß dem Geiste der Empfehlungen von Komisja Edukacji Narodowej [dt. Kommission für nationale Bildung] eine Schule gegründet, die durch Piaristen geleitet wurde. In einem der Gebäude dieser Schule, die bis zum Jahre 1820 genutzt wurden, befindet sich heute der Hauptsitz der Grundschule Rydzynas. Durch das fast ganze 19. Jhd. und über zwei Jahrzehnte des 20. Jhs. wurden zwei Grundschulen in Rydzyna betrieben: die katholische und die evangelische Grundschule. In der Zwischenkriegszeit wirkte in der Stadt ein hervorragendes Gymnasium der Sułkowski-Stiftung. Das Gymnasium wurde 1928 gegründet und 1934 in das Sułkowski-Lyzeum und Gymnasium umgewandelt. Zusammen mit dem Internat war es bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Betrieb.

 

Eine neue Etappe der Schulgeschichte begann am 4. Juni 1972, denn an dem Tag wurde der Grundschule in Rydzyna feierlich der Namen von 17. Pułk Ułanów [dt. 17. Ulanenregiment] gegeben. Zur Zeit ist die Grundschule in Rydzyna die größte einer solchen Einrichtung in der Gemeinde. Viel später erst entwickelte sich das Schulwesen in anderen Ortschaften der Gemeinde. Die Schule in Dąbcz war einst eine katholische Schule, in der polnische und deutsche Kinder gelernt haben. Seit Oktober 1923 wurden die Schüler in zwei Abteilungen – die polnische und deutsche unterrichtet. Im Jahre 1925 wurden sie in eine Schule mit zwei Jahrgängen zusammengefügt. Die Vorlesungssprache war Polnisch.

 

Nach dem 2. Weltkrieg kamen die polnischen Jugendlichen in die Schule zurück und lernten in vier Klassenabteilungen. Am 1. September 1991 erlangte die Schule ihre Selbstständigkeit. Zur Zeit  lernen die Schüler in drei Gebäuden. In Kaczkowo wurde die Grundschule erst nach dem Krieg gegründet. Im Jahre 1960 wurde sie in eine komplette Grundschule mit sieben Jahrgängen umgewandelt. 1996 endete die Renovierung des ehemaligen Speichers in Rojęczyn, wohin die Klassen I-III verlegt wurden. Seit dieser Zeit befindet sich die Schule in zwei benachbarten Gebäuden.

 

Vom 1. September 1999 bis 2017 gab es in Rydzyna ein Gymnasium. Die Schule wurde von Kindern aus Rydzyna sowie von allen Schulzenämtern von Gemeindegebiet besucht.

 

 

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